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Mario Büscher
Redakteur

Guten Tag, 

wir freuen uns jetzt schon sehr auf Ende des Monats. Dann nämlich bekommen wir Besuch von unserer CORRECTIV-Kollegin und Bildungsreporterin Miriam Lenz und wollen mit ihr und weiteren Schulexperten über die Bildungspolitik in Gelsenkirchen sprechen. Dazu schon einmal eine herzliche Einladung

Im Mittelpunkt des Abends wird das Startchancen-Programm stehen. Die Bundesregierung spricht vom größten Investitionsprogramm im Bildungsbereich in der Geschichte der Bundesrepublik und auch Gelsenkirchener Schulen sollen davon profitieren. Einen ersten Überblick haben wir Ihnen vor einigen Wochen bereits gegeben. Außerdem haben wir Lehrkräfte, Schulleitungen und andere Mitarbeitende, zum Beispiel Sozialarbeiter, aufgerufen, uns ihre Meinung zum Programm mitzuteilen.

Dafür haben wir einen CrowdNewsroom gestartet. Wir wollten vor allem wissen: Kann das Startchancen-Programm seine Ziele erreichen – nämlich die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern, aber auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen? Welche Antworten wir bekommen haben, lesen sie weiter unten in diesem Newsletter.

Drei Säulen für die Schulförderung

Zunächst nochmal zur Erinnerung: 76 Millionen Euro gibt’s bis 2034 für 40 Schulen in Gelsenkirchen für Investitionen in eine „lernförderliche Umgebung“. Zusätzlich dazu gibt es Geld, was die Schulen für Projekte, Lehrmaterial oder Workshops ausgeben können. Und: Die Schulen können zusätzliches Personal anstellen.

Alle Startchancen-Schulen in Gelsenkirchen

Das Programm besteht aus drei Säulen. Die erste davon ist für Investitionen in eine bessere Lernumgebung gedacht. Das Geld dafür geht direkt an den Schulträger, also die Stadtverwaltung Gelsenkirchen. Die prüft dann die Anträge der jeweiligen Schulen und verteilt das Geld anschließend weiter. 

Die zweite Säule ist gedacht für Lehrmaterialien, individuelle Schulprojekte und Fortbildungen für Lehrkräfte. Im Startchancen-Programm heißt das „Bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung”. Rund 583.000 Euro gab es dafür im Schuljahr 2024/2025, für die ersten 19 Schulen, die Teil des Programms waren. Davon genutzt wurden knapp 540.000 Euro. Der Rest floss zurück an die Bezirksregierung. Jetzt kamen nochmal 21 Schulen dazu. Für alle 40 Einrichtungen gibt es 1,1 Millionen Euro für das laufende Schuljahr. Die dritte Säule ist gedacht für neues Personal, das über Startchancen bezahlt wird. 

Wir haben sowohl beim Schulträger, also der Gelsenkirchener Stadtverwaltung nachgefragt, welche Projekte oder bauliche Maßnahmen bereits geplant oder in Arbeit sind. In der folgenden Übersicht können Sie sehen, was bereits genehmigt wurde. Schreiben Sie uns gerne, falls bei Ihnen an der Schule weitere Maßnahmen laufen, die wir ergänzen können: gelsenkirchen.correctiv.org

Bauvorhaben und Budgets der einzelnen Schulen

Wie das Startchancen-Programm aus Sicht von Schulleitungen läuft

Die Lessing Realschule steht nach eigenen Angaben noch am Anfang des Programms und gehört zur zweiten Gruppe, die erst zum laufenden Schuljahr an den Start ging. Laut Schulleitung wurde ein Lesescreening „eingekauft”. Damit sollen die Lesefertigkeit der Schülerinnen und Schüler überprüft werden. Die Einstellung einer Schulsozialarbeiterin sei „vertragsreif“ und für die Zukunft seien Umbauarbeiten auf dem Schulhof oder die „Schaffung eines zusätzlichen Raumes am Schulgebäude” geplant. Eine Zusage gibt es dafür allerdings noch nicht. Die Kommunikation mit der Stadtverwaltung als Schulträger, der Bezirksregierung und dem Land waren laut Lessing Realschule „einwandfrei“.

Die Hauptschule an der Grillostraße ist seit 2024 im Programm, gehört also zur ersten Kohorte. Über die zweite Säule gab es nach Angaben der Schulleitung unter anderem ein Sozialkompetenztraining und eine Berufsorientierung. Über die dritte Säule des Startchancen-Programms wurde eine Mitarbeiterin im multiprofessionellen Team eingestellt. Schulleiter Sascha Nölting ist zufrieden mit dem Verlauf des Programms, berichtet aber von deutlich mehr Arbeit.

An der Gesamtschule Berger Feld sollen die Lehrkräfte in Zukunft „zielgerichteter die Basiskompetenzen” ihrer Schülerinnen und Schüler erkennen, schreibt uns der Schulleiter Mario Sommerfeld. Dafür gab es genauso Fortbildungen, wie zur Verbesserung der sozialen-emotionalen Kompetenzen. Das entspricht den Zielen des Programms. Die Gesamtschule Berger Feld hat zudem nach eigenen Angaben eine Mitarbeiterin eingestellt, die sich speziell um Integration kümmert. Der Schulleiter schreibt uns außerdem, dass alle Maßnahmen regelmäßig auf den Prüfstand sollen – mit sogenannten „Diagnosetests”.

Sommerfeld will außerdem ein neues Kleinspielfeld bauen, was zur ersten Säule des Programm gehören würde. Dafür braucht die Schule aber noch das okay der Stadtverwaltung und vom Stadtrat. Das aber verzögert sich, denn die Gremien tagen nach der Kommunalwahl noch nicht. Die letzte Ratssitzung war im Juni.

Eine ganze Liste an Maßnahmen aus der zweiten Säule hat uns der Schulleiter des Berufskolleg am Goldberg, Ralf Niebisch, geschickt. Er wird am 27. November auch bei unserer Diskussion im Café SPOTLIGHT dabei sein. Nicht seine ganze Schule nimmt am Startchancen-Programm teil, sondern lediglich der Bildungsgang der Ausbildungsvorbereitung. Das sind etwa zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, die noch keinen Abschluss haben und keine Ausbildung finden.

Damit Sie einen Eindruck bekommen, was in der Säule 2 des Programm gefördert wird: Der Deutsch-Fuchs etwa, eine digitale Platform für Schüler, die Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache lernen. Darüber hinaus hat die Schule Anti-Agressionstrainings, Erste-Hilfe-Kurse, Ausflüge in Hochseilgärten, um die Selbstwahrnehmung zu fördern, Sozialtrainings, Museumsbesuche und Projekte zur Förderung der Demokratie aus dem Programm finanziert. Ein Problem am Berufskolleg Goldberg: Es wurde bisher kein neues Personal über das Programm angestellt, weil es keine geeigneten Bewerbungen gab. Bauliche Veränderungen über die erste Säule gab es ebenfalls nicht. Das Gebäude für die Vorbereitungsklassen wird derzeit kernsaniert.

Kann das Startchancen-Programm seine Ziele erreichen? 

Das haben wir vor einigen Wochen Lehrkräfte, Schulleitungen und andere Mitarbeitende gefragt und sie gebeten, uns über unser Tool CrowdNewsroom bei der Recherche zu helfen. Viele Antworten haben wir nicht bekommen, trotzdem konnten wir gute Einblicke gewinnen.

Geschrieben hat uns zum Beispiel eine Lehrkraft von der Friedrich-Grillo-Grundschule. Sie glaubt nicht, dass Startchancen seine Ziele erreichen kann. Sie nennt das Programm „chaotisch“. Es gebe Vorort keine klare Richtung wie und mit welchen Mitteln die Ziele erreicht werden können. „Es wird zwar Geld bereitgestellt, aber dieses kann nur unter ganz besonderen Umständen genutzt werden und es kommt häufig zu Ablehnungen und Verzögerungen bei Antragsstellung.“ Gute Ideen werden demnach nicht von der Schulbehörde akzeptiert. Die Lehrkraft wünscht sich individuelle Lösungen für jede Schule. „Die Möglichkeit Anträge für das Budget zu stellen sollte nicht an Bedingungen (bzw. Niederschwelliger) geknüpft sein“, schreibt sie.

Katrin Korte, Grundschullehrerin und Gewerkschafterin bei der GEW, sieht genau das anders. Die Schule könne selbst Schwerpunkte in ihrer Entwicklung setzen und die Mittel zielgenau einsetzen. Sie glaubt, dass das Programm seine Ziele erreichen kann. Jedoch nur in dem Projektrahmen von zehn Jahren. An wirklich nachhaltige Veränderungen glaubt auch Korte nicht. Dabei ist genau das ja das Ziel des Startchancen-Programms. 

In unserer ersten Veröffentlichung zum Thema Startchancen hatte ein Schulleiter die Sorge geäußert, durch das Programm könnte ein Kampf der Schulen um knappe Ressourcen entstehen. Zumindest beim Consoltheater ist das bis jetzt nicht der Fall. Beim Jugendtheater gibt es aktuell noch kein Projekt aus diesem Topf. Dabei ist laut Leiter Georg Kentrup an konkreten Ideen gearbeitet worden – vorrangig zur Sprachförderung durch Theaterklassen und Erzählprojekten. 

„Die von uns gemachten Vorschläge erreichen immer nur einzelne Klassenverbände, selten ganze Jahrgänge bzw. alle Schüler*innen einer Schule”, erklärt Kentrup uns. Daher seien die Projekte bis dato nicht passend gewesen. Der Dramaturg hält das Programm insgesamt dennoch für gut. Es könne „gewisse” die Basiskompetenzen fördern. Bei der Umsetzung wünscht er sich aber mehr Mut und Verfahren, die außerschulische Angebote besser in die Klassenräume integrieren.

Ich möchte das Programm auch in den kommenden Monaten und Jahren weiterverfolgen. Was bleibt am Ende „vom größten Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik” übrig? Was kommt bei den Schulen an und wie helfen die Maßnahmen, die Ziele zu erreichen? 40 Schulen sind eine Menge und ich hoffe, dass unsere Veranstaltungen und unsere Recherchen ein Schlaglicht auf die Entwicklungen im Bildungsbereich werfen können. Haben Sie Hinweise oder Gedanken zum Thema? Schreiben Sie mir: gelsenkirchen.correctiv.org.  


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Mitreden

Kultur fordert mehr Mitbestimmung

Aktuell verhandeln die Parteien über mögliche Koalitionen, dabei wird es auch darum gehen, wer welchen Ausschussvorsitz bekommt. Bei der letzten Wahl vor fünf Jahren ging ausgerechnet der Vorsitz im Kulturausschuss an den AfD-Stadtverordneten Thorsten Pfeil (der dann später aus der Partei austrat). Wir wollen die Zeit nach der Wahl nutzen, um über Kulturpolitik zu sprechen, die häufig eher stiefmütterlich behandelt wird. Auch in diesem Wahlkampf ging es wieder kaum um Kultur. Deshalb luden wir vergangenen Donnerstag zu einem Diskussionsabend ein, um mit Georg Kentrup vom Consol Theater, Ole-Kristian Heyer von den Insane Urban Cowboys und den Anwesenden über die kulturpolitische Zukunft zu sprechen. Meine Kollegin Ronja Rohen hat genau zugehört und die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Eine zentrale Forderung des Abends: Die Kulturschaffenden der freien Szene verlangen mehr Sichtbarkeit und Mitbestimmung im Kulturausschuss. Im Kulturentwicklungsplan, der die Kulturpolitik der vergangenen fünf Jahre bestimmt hat, war eigentlich vorgesehen, einem Kulturbeirat als Vertretung der freien Szene einen Platz im Kulturausschuss einzuräumen. Das ist bis heute nicht geschehen, worüber sich Georg Kentrup und andere Mitglieder des Beirats im Spotlight enttäuscht zeigten. Sollte es auch in der kommenden Legislaturperiode nicht dazu kommen, dass der Kulturbeirat stärker eingebunden wird, will Kentrup sich aus dem Beirat zurückziehen: „Ich kann meine Zeit dann auch sinnvoller einsetzen.”

Neben der Forderung, die freie Szene und Kultur ernster zu nehmen, ging es auch um das Musiktheater. Aus dem Publikum hieß es, dass sich etwas ändern müsse, da das Musiktheater in seiner jetzigen Form auf Dauer nicht überlebensfähig sei. Außerdem müsse durchaus die Diskussion darüber erlaubt sein, wie Geld für Kultur in Zukunft gerechter verteilt werden könnte. Das Musiktheater verschlingt jährlich mehr als 20 Millionen Euro, gilt auf der anderen Seite aber als wichtiger Fixpunkt in der städtischen Kulturlandschaft. Die Hoffnung in der Runde am vergangenen Donnerstag ruhte auch auf dem neuen Intendanten Frank Hilbrich, der ab August nächsten Jahres beginnt, und auf einer engeren Zusammenarbeit zwischen Musiktheater und freier Szene. 

Falls Sie Gedanken zu dem Thema haben, schreiben Sie gerne an meinen Kollegen tobias.hauswurz@correctiv.org.

Leerstand als Stadtbild

Vor zwei Wochen habe ich mich dazu entschieden, den Newsletter mit einem Vergleich zu beginnen. Auf der einen Seite die Debatte um das Stadtbild, ausgelöst durch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), auf der anderen Seite der Leerstand in unserer Stadt. Die Diskussion ist mittlerweile abgeflacht, das Problem mit den unbelegten Ladenlokalen besteht aber natürlich weiterhin. Viele von Ihnen stört das. „Ich finde es erschreckend, wie weit das Recht auf Eigentum geht und dass es zulässt, so unverantwortlich und schädigend für die Allgemeinheit damit umzugehen”, schreibt ein Leser in seiner Mail. Andere verweisen auf das Grundgesetz und bemühen Artikel 14 Absatz 2. Eigentum verpflichtet.

Aber es gibt auch das hier: Bei Instagram fordert ein User, dass wir auch mal auf Positivbeispiele schauen. „In einer armen Stadt mit viel Leerstand sind Immobilienbesitzer Extremen ausgesetzt, die sich Menschen, die keine Verantwortung für Eigentum kennen, eventuell auch schwer vorstellen können.“ Es gebe Beispiele, in denen Besitzerinnen und Besitzer schlicht nicht mehr in der Lage gewesen seien, Reparaturen zu bezahlen. Auch das sei eine Tatsache, über die man berichten könne.


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Im Spotlight...

...auf der Bühne

06.11.2025 Haste Scheiße am Schuh... – Diskussionsabend mit Olivier Kruschinski

Gelsenkirchen = Shithole. Damit brachte ein englischer Journalist bei der EM im letzten Jahr die Außenwahrnehmung unserer Stadt auf den Punkt. Das Image Gelsenkirchens ist seit Jahren katastrophal. Und ein schlechtes Image wird man nur schwer wieder los.

Unser Interviewgast Olivier Kruschinski ist einer der Gelsenkirchener Aktiven und hat - neben vielem anderen - vor Jahren die Marketingkampagne #401GE ins Leben gerufen. Mit ihm – und dem Publikum – wollen wir darüber sprechen, welche positiven Erzählungen Gelsenkirchen in Zukunft braucht und wie wir es schaffen, diese auch zu transportieren.

Beginn: 19 Uhr
; Ort: Spotlight Gelsenkirchen, Arminstraße 15, 45879 Gelsenkirchen; Eintritt frei

20.11.2025 Offene Redaktionskonferenz - Was ist Ihr Thema?

Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen – wir wollen Ihre hören! Am 20. November laden wir Sie herzlich in unser Café ein, um in offener Runde darüber zu sprechen, was die nächsten Geschichten für Spotlight Gelsenkirchen sein sollten. Worüber sollten wir im kommenden Jahr unbedingt berichten? Wie können wir für Sie noch relevanter werden? Außerdem freuen wir uns über ehrliches Feedback zu unserer Arbeit in den vergangenen Monaten.

Sie haben bei uns immer die Möglichkeit, Lokaljournalismus für Gelsenkirchen mitzugestalten. An diesem Abend gilt das noch mal besonders.

Beginn: 18 Uhr
; Ort: Spotlight Gelsenkirchen, Arminstraße 15, 45879 Gelsenkirchen; Eintritt frei

27.11.2025 Bildungssystem am Limit – was brauchen Gelsenkirchens Schulen?

Das Bildungssystem steckt bundesweit in einer Krise, aber in Gelsenkirchen zeigt sich das nochmal besonders deutlich. Hier nehmen insgesamt 40 Schulen am Startchancen-Programm des Bundes teil. Das bedeutet, diese Schulen brauchen dringend Investitionen. In Unterrichtsräume und Schulklassen, in Lehrmaterialien und in Personal.

Am 27. November 2025 sprechen wir darüber, wie es an Gelsenkirchens Schulen aussieht und welche Defizite des deutschen Bildungssystems hier besonders sichtbar werden. Dazu diskutieren wir auf dem Podium mit Expertinnen und Experten auch aus dem Schulalltag und der Spotlight-Redaktion, möchten aber vor allem mit dem Publikum in den Austausch kommen. Moderiert wird der Abend von CORRECTIV-Reporterin Miriam Lenz, die seit Jahren zum deutschen Bildungssystem und insbesondere zum Startchancen-Programm recherchiert.

Beginn: 19 Uhr
; Ort: Spotlight Gelsenkirchen, Arminstraße 15, 45879 Gelsenkirchen; Eintritt frei

29.11.2025 Savin’ Place Konzert im Spotlight

Das Gelsenkirchener Duo „Savin' Place” spielt Folk- und Country-Musik und steht im November bei uns auf der Bühne. Ausnahmsweise nicht an einem Donnerstag, sondern an einem Samstag. Aber da haben ja vielleicht noch mehr Leute Zeit. Wir freuen uns auf Sie!

Beginn: 19 Uhr
; Ort: Spotlight Gelsenkirchen, Arminstraße 15, 45879 Gelsenkirchen; Eintritt frei

04.12.2025 Weihnachtssingen mit MALMØ

Stimmen Sie sich auf die Weihnachtszeit ein! Gemeinsam mit dem Gelsenkirchener Akustik-Duo MALMØ wollen wir bekannte, weihnachtliche Lieder singen. Haben Sie Lust, die Adventszeit musikalisch mit uns zu beginnen? Dann kommen Sie vorbei!

Beginn: 19 Uhr
; Ort: Spotlight Gelsenkirchen, Arminstraße 15, 45879 Gelsenkirchen; Eintritt frei

Alle unsere Veranstaltungen finden Sie unter gelsenkirchen.correctiv.org/veranstaltungen

...auf der Karte

Diese Woche hatte ich ein bisschen Schnupfen. Darum habe ich mir auf der Arbeit statt sonst literweise Kaffee, zwischendurch mal einen Tee gegönnt. Ist auch gar nicht so verkehrt. Wir haben verschiedene Sorten da.

Welche das sind steht in unserem Menü.


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Die Woche auf einen Blick

+++ Wolfgang Gleba von der AfD hat gute Chancen, stellvertretender Bezirksbürgermeister in der Bezirksvertretung Ost zu werden. Ab dem 11. November werden die Vertretungen gewählt. Auch in anderen Ortsteilen kann es knapp werden. waz.de

+++ Der Baumarkt Holz Meyer in Ückendorf schließt Ende des Jahres, unter anderem wegen steigender Kosten und hoher Konkurrenz durch den Online-Handel. Das Geschäft gibt es seit 111 Jahren. 20 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Job. waz.de

+++ Die Erle Sportgemeinschaft baut ein neues Vereinsheim für 1,2 Millionen Euro. Auf dem Gelände der Bezirkssportanlage Oststraße sollen neue Räumlichkeiten für Büros, Umkleiden, WC- und Waschräume sowie eine große Sporthalle entstehen. waz.de

+++ Sascha Kurth bleibt wie erwartet Fraktionsvorsitzender der CDU, zur erneuten Wahl zum Kreisverbandsvorsitzenden am Ende des Jahres wird er jedoch nicht mehr antreten. Auch die SPD hat ihre Fraktionsspitze nun offiziell gewählt: Dominic Schneider übernimmt von Axel Barton. Olaf Bier ist erster Stellvertreter. waz.de


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Köpfe im Spotlight

Diese Woche im Kurzinterview: Andrea Kramer, Künstlerische Leitung des Consol Theaters.

Andrea Kramer vor unserer Kuchentheke.
Wie versuchen Sie, Menschen zu erreichen, die sonst selten ins Theater gehen?

Wir erreichen Menschen. Klassen und Kitas kommen zu uns. Sie können an Projekten teilnehmen oder als Zuschauer kommen. Wir sind froh, dass wir ein sehr diverses Publikum haben. Einige unserer Besucher sitzen das erste Mal in einem Theater. Wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen und ihnen einen Zugang zu dem Stoff ermöglichen. Das bedeutet, wir stellen uns zum Beispiel die Frage, wie können wir Inhalte unabhängig von der Sprache transportieren - zum Beispiel durch Musik und Tanz.

Gibt es bestimmte gesellschaftliche Themen, die Sie besonders häufig oder gerne aufgreifen?

Ich beschäftige mich viel mit Themen, wie Klassismus und Kapitalismus als Phänomen. Aber auch mit dem Thema Sprache. Oder ich greife immer wieder verschiedene feministische Themen auf. Der Vorteil an einem freien Theater ist ja auch, dass man relativ flexible Themen beackern kann, die wir für wichtig halten. 

Wenn Sie eine Sache an Gelsenkirchen von heute auf morgen ändern könnten - was wäre das?

Dass wir uns miteinander auseinandersetzen und nicht jeder in seiner Blase vor sich hin lebt. Ich wünsche mir einen Ort, wo Menschen sich begegnen können und den Mut haben, aufeinander zuzugehen und andere Meinungen auszuhalten. 

Andrea Kramer hat das  Consol Theater im Jahr 2001 mitgegründet. Sie ist die künstlerische Leitung und inszeniert als Regisseurin die Stücke gemeinsam mit ihrem Team. Seit Jahren lebt Andrea Kramer in Bochum.


Kommende Woche sprechen wir mit der neuen Oberbürgermeisterin Andrea Henze (SPD) und wollen das Interview anschließend hier im Newsletter veröffentlichen. Bei dem Gespräch im Hans-Sachs-Haus können natürlich leider nicht alle von Ihnen dabei sein, Ihre Fragen, würden wir aber gerne trotzdem mitnehmen. Darum antworten Sie einfach auf diese Mail und schreiben Sie uns, was Sie Andrea Henze schon immer fragen wollten oder was Ihnen für die neue Wahlperiode besonders wichtig ist.

Vielen Dank und alles Gute!

Mario Büscher

An dieser Ausgabe mitgearbeitet haben Tobias Hauswurz und Ronja Rohen.


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Schon gewusst?

Sie haben im vergangenen Jahr fast eine halbe Tonne Abfall entsorgt. Jede und jeder von Ihnen. Zumindest statistisch. Das geht aus einer Veröffentlichung des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalens hervor. Ganz genau haben die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener im vergangenen Jahr 449,5 Kilo Abfall pro Kopf verursacht. Das waren gut zweieinhalb Kilo mehr als 2023, aber auch fast acht Kilo weniger als 2022 und noch deutlich weniger als in den Corona-Jahren. Durchschnitt in NRW sind 454,2 pro Einwohner, besonders wenig Müll werfen die Menschen im Kreis Herford weg (373,0 Kilo), richtig viel dafür in Bottrop (576,7 Kilogramm). Auf der Seite des Statistikamts können Sie ein wenig mit den Zahlen herumspielen.


CORRECTIV ist spendenfinanziert

CORRECTIV ist das erste spendenfinanzierte Medium in Deutschland. Als vielfach ausgezeichnete Redaktion stehen wir für investigativen Journalismus. Wir lösen öffentliche Debatten aus, arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern an unseren Recherchen und fördern die Gesellschaft mit unseren Bildungsprogrammen.

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