Worauf wollen Sie den Fokus in der Bildungspolitik legen?


Wir haben Ihre Fragen an alle Parteien gestellt, die derzeit bereits Mitglieder im Stadtrat haben. Also SPD, CDU, AfD, Grüne, FDP, WIN, Die Linke, Tierschutz, Die Partei und AUF. Die AfD hat uns nicht geantwortet. In unserer Anfrage hatten wir darum gebeten, eine Zeichenanzahl von 800 nicht zu überschreiten. Wir haben längere Antworten daher gekürzt.

Die Redaktion

SPD

Unsere Bildungsgebäude sind die neuen Fördertürme der Region. Standen früher Nordsternturm und co für den Aufstieg der Stadt, sind es heute Kitas und Schulen. Ein Bildungsangebot, das qualitativ und zuverlässig ist, steht für uns im Fokus.   Für uns geht es eben nicht darum, nur die Pflicht zu erfüllen. Wir fordern vom Land kleinere Klassen bei besonderen Rahmenbedingen. Wir werden zudem ein Augenmerk auf die Zuverlässigkeit der städtischen Angebote in Kitas und OGS legen. Um den Eltern Sicherheit zu geben.  Bildungsgebäude sollen die modernsten unserer Stadt werden, die Lust auf den Aufstieg machen. Gepflegte Außen- und Sanitäranlagen sowie sichere Schulwege, gehören für uns dazu. Wir werden daher in den kommenden Jahren mindestens 1 Mrd. € in den Neubau, Sanierung und Erweiterung investieren.

CDU

Wir priorisieren Schulsanierungen inkl. moderner Sanitäranlagen und schaffen digitale, barrierefreie, energieeffiziente Lernorte. Schon bei der Frühförderung setzen wir auf Sprache, um unser Ziel – 75% der Kinder sollen bei Schuleintritt wieder deutsch sprechen können – zu erreichen. Familienzentren und „Erdmännchen-Gruppen“ (Kleingruppenförderung) bauen wir aus. Inhaltlich setzen wir auf eine Ergänzung des Unterrichts durch ein Fach Wirtschaft & Arbeit ab Klasse 5, um die Berufsorientierung zu stärken. Die Sicherheit der Schulen erhöhen wir durch ein striktes Messerverbot, das wir mit kommunaler Unterstützung auch durchsetzen werden.

Grüne

Der GRÜNE Fokus liegt auf der Chancengerechtigkeit, alle Kinder sollen Förderung und Perspektiven erhalten. Deshalb unterstützen wir integrative Schulformen, schaffen entsprechend der hohen Nachfrage zwei neue Gesamtschulen im Süden und schlagen einen Modellversuch für längeres gemeinsames Lernen mit einer Primus-Schule am Junkerweg vor. Wir wollen insbesondere Schulen mit hohen sozioökonomischen Belastungen als multifunktionale Stadtteilzentren gestalten und u.a. durch Ausweitung multiprofessioneller Teams und Schulsozialarbeits-Stellen entlasten. Der Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen hat Priorität und Betreuung muss flexibler gestaltet werden, um vor allem den Bedarfen Berufstätiger und Alleinerziehender gerecht zu werden. Auch deshalb muss Betreuungspersonal besser entlohnt werden.

FDP

Uns ist klar, dass jedes Kind eine fundierte, kostenlose und gute Bildung erhalten muss. Nur dann kann es ein selbstbestimmtes Leben führen. Daher fordern wir, dass Bildung bereits in der Kita beginnt. Wir müssen es schaffen, Kinder so fit zu machen, dass sie ab der ersten Minute dem Unterricht folgen können - und zwar in deutscher Sprache. Wir halten es für einen Fehler, Erdmännchengruppen abzuschaffen und fordern konkrete Konsequenzen aus den Delphin-4-Untersuchungen. Wir wollen den Lehrermangel bekämpfen, indem wir eine Willkommenskultur für Pädagogen etablieren. Dazu gehört so etwas Banales wie eine Stadtrundfahrt, dazu gehört aber auch ein Netzwerk, in dem sich nach GE Abgeordnete Lehrer regelmäßig austauschen können. Wir wollen eine freiwillige Tauschbörse etablieren, bei der über die Grenzen der Bezirksregierung Lehrer nach GE kommen dürfen und last but mit least: Wir setzen uns für die Zulassung der WH als Lehrerausbildungsstätte ein.

WIN

Es ist ein gravierendes Problem, dass derzeit über 2.000 Kitapätze fehlen, obwohl ein rechtlicher Anspruch darauf besteht. Besonders besorgniserregend ist, dass rund 95 % der Kinder mit dringendem Bedarf an sogenannten Erdmännchengruppen, die Sprachdefizite ausgleichen sollen, dieses Angebot nicht erhalten. Die Folgen sind klar erkennbar: 42 % der eingeschulten Kinder verfügen nicht über ausreichende Deutschkenntnisse, viele müssen die erste Klasse wiederholen. Lehrerinnen und Lehrer geraten dadurch an ihre Belastungsgrenzen, während Kinder mit einem Gefühl der Niederlage in ihre Schullaufbahn starten – Frustration und Demotivation sind die Konsequenz. Familien werden durch diese Situation zusätzlich stark beansprucht. Verantwortung dafür liegt auch bei politischen Entscheidungen der letzten Jahre. (Hier haben wir gekürzt.)

Die Linke

In der Bildungspolitik legen wir den Schwerpunkt auf echte Bildungsgerechtigkeit. Alle Kinder sollen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben. Dazu wollen wir Kitas und Ganztagsschulen ausbauen, Lehrmittelfreiheit und ein kostenloses Mittagessen garantieren und Klassengrößen auf maximal 20 Schüler*innen begrenzen. Wir setzen auf Integration statt Aussonderung, auf barrierefreie Einrichtungen für Teilhabe aller und auf eine Stärkung der beruflichen Bildung durch kommunale Ausbildungsstellen und Kooperationen mit Berufskollegs. Auch Erwachsenenbildung und Volkshochschulen sollen ausgebaut werden, damit lebenslanges Lernen für alle möglich wird.

Tierschutz

Bildung im Bereich Tierschutz: Aufklärung ist ein wichtiger Bestandteil und sollte bereits im Kindergarten und später in der Schule vermittelt werden. Wissen, Fähigkeiten und besonders die Einstellung, für einen respektvollen Umgang, kann nicht früh genug geleert werden.

Die Partei

Das Problem fängt schon in den KiTas an. Da wir zu wenige KiTaplätze für unsere Racker haben und jedes zweite Kind unter Armut leidet, werden wir Kinderarmut abschaffen. Durch Kinderarbeit - das entlastet die aus allen Nähten platzenden KiTas, denn es werden weniger KiTaplätze gebraucht. Zudem regelt es das Problem der Kinderarmut. Außerdem sollen Schulkinder wieder Schultoiletten vorfinden, auf denen sie in Ruhe kacken können ohne irgendwelche Krankheiten und Ekelbläschen zu bekommen.

AUF Gelsenkirchen

 Frühe Sprachförderung, Stärkung des Kita-Personals, Kampf um mehr Lehrpersonal, besonders aus dem Ruhrgebiet, Initiative für mehr migrantisches Lehrpersonal, intensiver Austausch um die besten pädagogischen Konzepte, striktes Handy-Verbot an Grundschulen, mehr Wert legen auf soziales Lernen. Kein Kind und keinen Jugendlichen zurücklassen! Mehr Wert auf Gesundheitserziehung und sportliche Aktivitäten legen. Sportvereine, Kulturschaffende, ehrenamtliche Kräfte stärker mobilisieren zur Unterstützung der Schulen, breite Sportförderung ausbauen - da kann sich auch Schalke 04 noch stärker beteiligen! Gegen einseitige Orientierung auf Schulleistungen, Potentiale der Kinder entwickeln! Sondervermögen für Bildung statt für Hochrüstung und Kriegsvorbereitung!

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